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Waldsee-Team-Wettbewerb in Moers

Ein beschauliches Turnier am See

geschrieben von Christian Siegemeyer

Was ist schöner bei gutem Wetter: Ein Showdown-Turnier zu spielen oder einen herrlichen Tag am See zu verbringen? Die Standorte Moers und Viersen gaben am 10. August 2024 eine ganz einfache Antwort: beides! Die Viersener fanden sich mit drei und die Moerser mit zwei Mannschaften in den Räumlichkeiten der Blinden- und Sehbehindertenwassersportgemeinschaft Moers ein, um ein Team-Turnier auszutragen. Hierbei sollte jedes Team gegen jedes antreten. Nach der Begrüßung wurde ausgelost, welches Team welche Nummer erhält, und dann ging es auch schon los.

Das erste Spiel war direkt die Begegnung der beiden gastgebenden Mannschaften. Ganz am Anfang, aber auch bei den meisten Ballwechseln waren Team 2 (Brigitte Otto-Lange, Dennis Kapp, Julian Kai) und Team 4 (Oliver Kai, Mustapha Egin, Eric Klumb) auf Augenhöhe. Doch nach den ersten Wertungen schoss Otto-Lange ein paar Tore hintereinander und verschaffte ihrem Team einen soliden Vorsprung. Es sah kurzzeitig so aus, als würde das gegnerische Team mit einer Aufholjagd beginnen, doch dann wechselte der erst 16-jährige Julian Kai an die Platte und schoss seinerseits ein Tor nach dem anderen, um das Team seines Vaters mit 31:14 in die Schranken zu weisen.

Das darauffolgende Tripel zwischen Team 5 (Murat Altunok, Barbara Lemke, Dagmar Hahn, Rolf Herfs) und Team 3 (Nils Hildebrandt, Tabea Tams, Stefan Menzel, Marco Krüger) ergab mit 31:16 ein ähnlich deutliches Resultat. Doch trotz der Niederlage kam Krüger mit einem strahlenden Gesicht und offensichtlichem Spaß an seinem ersten Turnier ins Freie.

Als dann Team 4 um Oliver Kai seine zweite Begegnung hatte, brauchte es wohl ein wenig Anlaufzeit; es geriet gegen Team 1 (Stefan Lammertz, Stefanie Pfeifer, Philipp Wallenborn) zunächst in Rückstand. Doch beim Spielstand von 6:11 drehte Kais Team das Spiel und ließ kaum noch Gegenpunkte zu (31:17). Positiv auffällig war, dass innerhalb beider Mannschaften die Spielstärken sehr variierten, dennoch alle Spieler gleichermaßen punkteten.

Im Vorfeld sämtlicher Spiele des Teams 2 wirkte Dennis Kapp auf Julian Kai dahingehend ein, dass er sich zwar konzentrieren solle, es aber in erster Linie um den Spaß gehe. Das hat offensichtlich Wirkung gezeigt! Kapp kam nach dem zweiten Spiel des Teams um Otto-Lange, welches Altunoks Team 5 relativ knapp mit 31:23 bezwang, aus dem Spielraum und rief begeistert „18 Punkte!“. Von den 31 Punkten hatte Julian Kai allein 18 Punkte erspielt! Wer sich jetzt fragt, was man dazu noch sagen soll, dem sei die Antwort direkt durch das folgende Zitat von Kapp gegeben: „Wer braucht einen Spieler Dennis aus der Division A, wenn er einen Julian hat?“. Bis in alle Ewigkeit wird die Frage offen bleiben, wer in diesem Moment stolzer war: Julian selbst, seine Teamkameraden oder seine Eltern.

Das fünfte Duell des Tages zwischen den Teams 3 und 1 um Hildebrandt bzw. Lammertz wurde zunächst klar von Team 3 dominiert. Beim Zwischenstand von 29:15 wirkte Hildebrandts Team bereits siegessicher, und auch die Zuschauer schienen sich zu denken, dass das letzte Spiel vor der einstündigen Pause gleich vorbei sein werde. Doch das Mittagessen sollte doch noch etwas auf sich warten lassen. Lammertz' Team drehte noch mal richtig auf und verkürzte mit jeder weiteren Wertung. Hildebrands Team wurde immer nervöser. Als die Aufregung seines Teams beim 29:26 ihren Höhepunkt erreichte, schoss es doch noch das Siegtor und sicherte sich den Punkt in der Tabelle.

Das Mittagessen im Freien am See war nicht nur wegen der Idylle der Natur ein Genuss. Neben Brötchen und heißen Würstchen gab es drei leckere Salate von Dennis Kapp sowie einen ebenso leckeren Salat von Kirsten Kai, die es zumindest den Autor dieser Zeilen haben bedauern lassen, irgendwann leider doch schon satt gewesen zu sein. Viele der anwesenden Personen kannten sich entweder noch gar nicht oder nur wenig, und so wurde die Mittagspause genutzt, sich besser kennenzulernen und auszutauschen.

Frisch gestärkt ging es sogleich weiter zwischen den Teams 5 und 4 um Altunok bzw. Oliver Kai. Beide Mannschaften hatten bereits einen Sieg und eine Niederlage auf dem Konto, aber Altunoks Team schloss mit 31:20 auf das führende Team 2 in der Tabelle auf.

Für ebendieses Team 2 um Otto-Lange ging es als Nächstes an die Platte, nun gegen Hildebrandts Team 3. Die Führung lag immer bei Team 2, aber dieses konnte sich niemals deutlich von seinem Kontrahenten absetzen. Otto-Lange setzte jedoch ihre langjährige Erfahrung ein und nahm beim Stand von 24:19 ein Time Out für ihre Mannschaft. Dies hatte offensichtlich den gewünschten Effekt, denn das Trio ließ bis zum Spielende mit einem Ergebnis von 31:22 nichts mehr anbrennen. Dieser Sieg brachte zugleich die erste Vorentscheidung dieses Wettkampfes, da Team 2 nur noch von Team 5 um Altunok eingeholt werden konnte, welches wiederum bereits gegen Otto-Langes Mannschaft verloren hatte. Somit stand bereits fest, dass Gold an Team 2 ging.

Aber auch der Kampf um den zweiten Platz ist durchaus lohnenswert, und so duellierten sich Altunoks und Lammertz' Teams 5 und 1 um den nächsten Zähler für die Tabelle. Dieses Gefecht war für beide Seiten hart, es war dann aber Altunoks Quartett, welches mit einem knappen 31:25 den dritten Siegpunkt errang. Dies war sogleich die zweite Vorentscheidung des Tages, da die Teams 3 und 4 jeweils nur einen und das Team 5 noch keinen Tabellenpunkt erzielen konnte. Somit hatte Team 5 Silber bereits sicher.

Doch wer erreicht Bronze? Dies wurde nun zwischen den Teams 4 und 3 um Oliver Kai bzw. Nils Hildebrandt ausgetragen. Dieses Spiel war gekennzeichnet durch lange Ballwechsel, die zugunsten mal der einen, mal der anderen Seite ausgingen. Zwischendrin allerdings schoss Team 4 kraftvolle, schnelle und gut platzierte Tore, teilweise durch Aufschläge, teilweise auch kurz nach einem Aufschlag. Dies gab schlussendlich den Ausschlag für den Sieg um Kais Trio, welches mit 31:19 das Siegertreppchen komplettierte.

Das letzte Spiel des Tages zwischen dem Tabellenersten und -fünften wurde von Otto-Langes Team mit 31:13 klar entschieden, so dass das Gold-Team ungeschlagen blieb. Auch wenn Lammertz' Team an diesem Turnier sieglos blieb, kam das Quartett mit nicht minder strahlenden Gesichtern aus dem letzten Spiel. Begeistert war auch Stefanie Pfeifer, die ihren ersten Wettkampf bestritten und sofort gesagt hat, dass sie von nun an mehr Turniere spielen werde. Bekommt die Regionaldivision West der Damen also Zuwachs?

Das Siegerteam, v.l.n.r.: Julian Kai, Brigitte Otto-Lange, Dennis Kapp

Die hervorragende Stimmung zog sich den ganzen Tag durch alle Spiele und das Freie an See durch, wo alle Personen, die gerade nicht spielten oder an der Pfeife tätig waren, das Miteinander in strahlender Sonne genossen.

Alle Anwesenden bedankten sich bei den Schiedsrichtern Markus Mans und Christian Siegemeyer sowie Kirsten Kai, die als Helferin das Turnier mit ermöglicht hat, aber vor allem dem Standort Moers, der diesen schönen Tag organisiert hat.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sowie die Schiedsrichter des Waldsee-Team-Wettbewerbs

Der Waldsee-Team-Wettbewerb war ein Freundschaftsturnier in traumhafter Idylle. Über solch ein Turnier hört man in Showdown Germany oftmals, dass (so schön es auch sei) es hierbei „um nichts gehe“. Aber ist es wirklich nicht mehr? Wie bereits erwähnt haben die Viersener Marco Krüger und Stefanie Pfeifer ihr erstes Turnier gespielt, aber nun „Blut geleckt“. Krüger musste leider seine Teilnahme an der Regionaldivision der vergangenen Saison absagen, hat aber nun seine erste Turniererfahrung sammeln können, ebenso wie Pfeifer. Spätestens mit ihrem Antritt in der Regionaldivision der kommenden Saison ist dann bewiesen, dass Freundschaftsturniere durchaus auch die Einzelliga fördern.

Die Ergebnisse des Turniers sind auf der Webseite https://showdown-turnier.de/index.php?TN=115&ad=results&HD=3&R=1 zu finden.

Es folgt die Abschlusstabelle des Waldsee-Team-Wettbewerbs: 1. Team 2 (Brigitte Otto-Lange, Dennis Kapp, Julian Kai)
2. Team 5 (Murat Altunok, Barbara Lemke, Dagmar Hahn, Rolf Herfs)
3. Team 4 (Oliver Kai, Mustapha Egin, Eric Klumb)
4. Team 3 (Nils Hildebrandt, Tabea Tams, Stefan Menzel, Marco Krüger)
5. Team 1 (Stefan Lammertz, Stefanie Pfeifer, Philipp Wallenborn)